Schwangerschaft

Die medizinische und ratgebende Begleitung unserer schwangeren Patientinnen stellt eine unserer Hauptaufgaben dar. Unsere Schwangerenbetreuung ist ganzheitlich. Sie erstreckt sich von der Feststellung der Schwangerschaft bis hin zur Vorbereitung auf die Geburt und die Zeit danach. Die Schwangerschaft wird in drei Zeitabschnitte unterteilt und in jedem Trimenon werden besondere Schwerpunkte bei der Betreuung gesetzt.

Erstes Trimenon

Die Feststellung der Schwangerschaft erfolgt mittels konventionellen Schwangerschaftstests oder in besonderen Fällen durch Nachweis von β-HCG im Blut. Diese Bestimmung kann kurzfristig durchgeführt werden - das Ergebnis liegt nach einigen Stunden vor. Sie ist wichtig, um in der Frühschwangerschaft besondere Störungen zu erkennen und krankhafte Schwangerschaftsverläufe sicher zu erfassen.

So ist beispielsweise bei einer gestörten Frühschwangerschaft wie Blasenmole oder Bauchhöhlenschwangerschaft die quantitative Bestimmung von β-HCG für das weitere Vorgehen von entscheidender Bedeutung.

Nach Feststellung der Schwangerschaft und Sicherung des Schwangerschaftsalters per Ultraschall wird jetzt der Mutterpass angelegt. Der Mutterpass ist der gemeinsame Gesundheitsausweis für Mutter und Kind, in dem alle wichtigen Daten aufgeführt sind. Schwangere sollten ihn für den Notfall immer bei sich tragen. So ist beispielsweise bei einer drohenden Frühgeburt im Urlaub ein fremder Arzt sofort im Bilde, welche Maßnahmen zu ergreifen sind.

Für den Mutterpass wird eine Anamnese erhoben, die klärt, ob bei der Patientin oder ihrer Familie für die Schwangerschaft relevante Krankheiten vorliegen.

Besonderheiten werden hier eingetragen und durch die Ergebnisse der Blut- und Urinuntersuchungen ergänzt. Außerdem sieht der Mutterpass drei Ultraschalluntersuchungen vor: In der 9. bis 12., in der 19. bis 22. und in der 29. bis 32. Schwangerschaftswoche. Weitere Ultraschalluntersuchungen und Doppler-Sonographie-Untersuchungen werden bei gegebenen Risiken zusätzlich durchgeführt. Nach der Entbindung werden im Mutterpass auch der Verlauf von Geburt und Wochenbett festgehalten und Notizen über die Entwicklung des Neugeborenen gemacht.

Nach einer kurzen allgemeinen internistischen Untersuchung wird festgelegt, welche Blutuntersuchungen durchgeführt werden sollen. Von den gesetzlichen Krankenkassen werden bei der Basisuntersuchung bestimmte Blutuntersuchungen gefordert und erstattet. Es gibt jedoch noch zahlreiche Blutuntersuchungen, die medizinisch sinnvoll, aber nicht zwingend notwendig sind. Hier wird die Patientin entsprechend beraten. Diese zusätzlichen Untersuchungen fallen unter die individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) und werden gesondert in Rechnung gestellt.

In der Frühschwangerschaft wird das gesonderte Gebiet der Pränataldiagnostik mit der Patientin besprochen. Unter Pränataldiagnostik versteht man alle diagnostischen Methoden, mit denen man schon vor der Geburt und z.T. auch schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt nachweisen kann, ob das Kind gesund ist. Viele Fehlbildungen lassen sich sehr früh erkennen, so dass entsprechende Konsequenzen aus den Befunden gezogen werden können.

Wir arbeiten mit Spezialinstituten zusammen. Wir zeigen der werdenden Mutter die Möglichkeiten der modernen Pränataldiagnostik (wie Nackenfalten-Screening, NIPD-Diagnostik, Amniocentese usw.) auf und überweisen sie ggf. zur Beratung über die für Sie optimale Methode und zur Durchführung dieser Untersuchung an ein Spezialinstitut.

Zweites Trimenon

Im 2. Trimenon (d.h. ca. ab der 13.-14. Schwangerschaftswoche) findet überwiegend eine Überwachung der normalen Entwicklung und Reifung des Kindes statt. Eventuell werden in dieser Phase der Schwangerschaft noch zusätzliche erweiterte Ultraschalluntersuchungen durchgeführt. Besonders jedoch bei nicht eindeutigen Befunden oder bei Auffälligkeiten besteht eine enge Kooperation mit entsprechenden Zentren. In dieser Phase der Schwangerschaft werden die Untersuchungen in einem Abstand von 3-4 Wochen durchgeführt. Im Vordergrund steht aber auch hier eine intensive medizinische und allgemeine soziale Beratung der Schwangeren.

Fragen wie Ernährung, Lebensführung, Probleme der berufstätigen Frau, Verhalten bei Störungen usw. werden besprochen. Gerade bei den ersten Untersuchungen hat die werdende Mutter ausreichend Gelegenheit, alle anstehenden Fragen zu klären. Es ist selbstverständlich, dass der Vater des Kindes natürlich an allen Gesprächen und Untersuchungen teilnehmen kann und bei den Beratungen mit einbezogen wird.

  • Wachstumskontrolle des Kindes
  • Allgemeine Untersuchungen wie Blutdruckmessung, Urinuntersuchungen, Gewichtsmessung usw.
  • In der 24.-28. Schwangerschaftswoche findet neben den vorgeschriebenen Blutuntersuchungen noch eine spezielle Untersuchung zum Ausschluss eines Gestationsdiabetes statt. Bei jeder 10.-20. schwangeren Frau steigt der Blutzucker leicht an. Bedeutend ist diese Stoffwechselstörung für die Entwicklung des Kindes. Erhöhte Blutzuckerwerte können die Organreifung verlangsamen und öfter zu kindlichen Geburtsstörungen führen.

    Die Schwangeren spüren von einem leicht erhöhten Blutzuckerwert gar nichts und sind nahezu nie durch den Diabetes bedroht. Direkt nach der Entbindung normalisiert sich der mütterliche Stoffwechsel fast immer.

    Drittes Trimenon

  • Blutuntersuchung
  • Ab der 28. Schwangerschaftswoche sind die Zeiträume für die Untersuchungen kürzer. Die Überwachung des Kindes wird erweitert durch CTG-Untersuchungen. Bei der CTG-Untersuchung (Cardiotokographie-Untersuchung) wird die kindliche Herzfrequenz in Relation zu einer evtl. Wehentätigkeit über einen bestimmten Zeitraum gemessen und registriert. Aus dieser Untersuchung lassen sich wichtige Rückschlüsse auf das Wohlbefinden des Kindes ziehen. Neben den normalen Ultraschalluntersuchungen mit der üblichen Fetometrie (Messung der kindlichen Organe) kann mit einem Doppler-Ultraschall die Blutversorgung des Kindes in der Gebärmutter bestimmt werden. CTG, Fetometrie und Doppler-Ultraschall geben einen guten "Situationsbericht" über das Wohlbefinden des Kindes, sein Wachstum und über die Blutversorgung.

    Es hat sich gezeigt, dass gut vorbereitete und informierte Mütter die Geburt angstfreier und gelassener erleben. Deshalb ist der Besuch eines Geburtsvorbereitungskurses sinnvoll. Dabei kann auch der Vater mit eingebunden werden und so Ängste und Verunsicherungen abbauen. Dies ist eine gute Möglichkeit, schon von Anfang an eine enge Beziehung zu seinem Kind aufzubauen. Diese Vorbereitung findet statt in Zusammenarbeit mit Hebammen, ggf. auch in Zusammenarbeit mit der Klinik. Es ist selbstverständlich, dass bei allen Schwangerenuntersuchungen der Vater des Kindes miteinbezogen und somit auf seine Vaterrolle vorbereitet wird.

    Hier finden Sie weitere Informationen zu unseren individuellen Gesundheitsleistungen in Bezug auf Schwangerschaft.

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